Natürlich ist es der Körper der Frau, der ein besonderes Abenteuer in der Schwangerschaft erlebt. Während sie sich auch seelisch große Sorgen macht und Ängste hat, werden diese oftmals durch die direkte Nähe zu dem Kind etwas abgefangen. Auch die Hormone bereiten dir eine wundervolle Achterbahnfahrt.
Dabei sollte man aber nicht vergessen, dass der Partner ebenso Ängste und Sorgen hat. Was sind typische Sorgen werdender Väter und wie können sie diese bekämpfen? Hier unsere Tipps für werdende Papas und auch natürlich die Mamas, die ihrem Partner unterstützen wollen!
1. Ich werde kein guter Vater
Dieser Gedanke ist bei vielen werdenden Vätern omnipräsent – erst recht, wenn das erste Kind erwartet wird. Der Grund hierfür sind meist Negtaivbeispiele aus der Familie oder dem Freundeskreis. Auch allgemeine Klischees und Erwartungshaltungen an den Mann sorgen dafür, dass sich werdende Väter selbst so stark unter Druck setzen, dass sie immer mehr daran zweifeln, sich gut um das Kind kümmern zu können.
Tipp: Befreie dich von dem Klischee des versagenden Mannes. Leider bleiben negative Eindrücke meistens viel fester im Gedächtnis verankert als positive. Rufe dir einfach ins Gedächtnis, dass es viel mehr erfolgreiche und gute Väter gibt als „Versagende“.
Hört auf Ausreden zu finden. „Mein Vater war selbst kein guter Vater, ich habe also gar kein Vorbild gehabt, der mir zeigt, wie es richtig geht“
oder die gegensätzliche Perspektive:
„Mein Vater war der perfekte Vater, das bekomme ich niemals genauso gut hin„.
Weder das eine noch das andere entspricht der Wahrheit. Das sind lediglich Mechanismen, um die Ängste zu verstärken. Suche lieber Argumente, warum du ein guter Vater wirst!
„Mein Vater war selber kein guter Vater, ich werde alles anders und besser machen. So weiß ich wenigstens wie es nicht geht“ oder “ Mein Vater war der perfekte Vater, ich muss es nicht genauso wie er machen, aber so hatte ich ein perfektes Vorbild„.
2. Ich bin keine gute Unterstützung
Eine Schwangerschaft bedeutet für Frauen meist eine Belastung auf mehreren Ebenen. Es gilt während der neun Monate nicht nur körperlichen, sondern auch psychischen Problemen standzuhalten.
Da Männer viele dieser Belastungen (aus biologischen Gründen) nicht nachvollziehen können, fühlen sie sich schnell überfordert und glauben, dass sie ihre Frau nicht ausreichend unterstützen. Manche entwickeln aufgrund der Solidarität und der eigenen Ohnmacht sogar das sogenannte Couvade-Syndrom.
Tipp: Manchmal reicht es einfach, wenn du deiner Partnerin Verständnis entgegenbringst. Oder gönne ihr doch einmal einen Wellnesstag oder einen Tag mit ihren Freundinnen zum Entspannen. Auch wenn du die Hormone und den ganzen Stress, den sie hat, nicht wirklich verstehst, zeige ihr einfach, dass du da bist. Manchmal ist das schon alles, was sie braucht.
3. Was wenn meiner Frau etwas passiert?
Auch bei dieser Sorge spielt wieder einmal die männliche Ohnmacht eine wichtige Rolle. Während die Mutter aktiv Einfluss auf den Schutz des Kindes nehmen kann, bleiben dem Vater meist nur wenige bis gar keine Möglichkeiten.
Das gleiche gilt für den Schutz der Mutter. Viele Männer befürchten während der Schwangerschaft deswegen permanent, dass der Mutter oder dem Kind etwas zustoßen könnte.
Während viele Frauen sich darum gar keine Sorgen machen, haben Männer teilweise panische Angst, mit dem Kind komplett auf sich gestellt sein zu müssen. Männer fühlen sich oftmals (ebenso wie die Frau von ihrem Mann) von ihrer Partnerin beschützt und sie geben ihnen Sicherheit, auch bezüglich des Umgangs mit dem Kind.
Tipp: Seid dankbar für das, was jetzt gerade ist. Eurer Frau und eurem Kind geht es gut, sie sind gesund und munter. Und das wird auch so bleiben. Außerdem, du bist oder wirst ein toller Vater, du kannst alle Aufgaben meistern, egal was in Zukunft auch auf euch zu kommt.
4. Bald bin ich unwichtig
Viele Männer haben Angst, nach der Geburt des Kindes unwichtig zu sein. Natürlich dreht sich bei ihnen auch auf einmal alles um das Kind, aber sie haben tatsächlich große Angst, vernachlässigt zu werden.
Bei einigen Männern entwickelt sich aus dieser Sorge sogar eine leichte Eifersucht auf das Kind, die es unbedingt zu vermeiden gilt. Natürlich kann es eurer Frau passieren, dass sie nach der Geburt sehr auf das Kind fixiert ist. Außerdem wird sie durch den Schlafmangel ziemlich kaputt und müde sein. Auch das Wochenbett bindet nicht unbedingt aneinander.
Tipp: Mache dir immer wieder eines bewusst: Das Kind, dass ihr gemeinsam(!) erwartet, treibt keinen Keil in eure Beziehung, sondern bindet euch noch viel stärker aneinander. Es gibt also keinen Grund zur Sorge.
Tipp für Frau und Mann: Ihr beide seid nicht nur Eltern, sondern auch immer noch ein Paar.
Nehmt euch also Zeit für Zweisamkeit. Nehmt euch einen Abend Auszeit und genießt natürlich auch einmal Zeit zu zweit. Geht vielleicht in euer Lieblingsrestaurant oder einfach einmal ins Kino. Tut das, was ihr vorher auch getan habt.
Überlegt euch schöne Aktivitäten zu dritt, bei denen der Mann eine große Rolle spielt. Genießt einfach das neue Gefühl, eine Familie zu sein. So fühlt sich euer Mann nicht vernachlässigt, sondern mit eingebunden.
Lasst ihn euch helfen und auch an eure eigenen intimen Momente mit dem Kind teilhaben. Vielleicht kann er euch ja einmal das Baby zum Stillen an die Brust legen oder es schlafend entgegennehmen.
5. Ich kann nicht bei der Geburt dabei sein
Natürlich kannst du während des letztens Schwangerschaftsdrittels nicht 24/7 bei deiner Frau sein. Du musst schließlich arbeiten. Aber was, wenn das Kind ganz plötzlich kommt und ich nicht schnell genug ins Krankenhaus komme?
Tipp: Sprecht vielleicht im Vorfeld mit eurem Arbeitgeber, so kannst du dich vielleicht auch zum schlechtesten Zeitpunkt sofort auf den Weg ins Krankenhaus machen. Überlege dir schon mal, wer dich, wenn nötig, vertreten kann. Die meisten Arbeitsgeber dürften hier sehr kulant sein.
Überlegt euch aber auch zusammen, wer deine Frau im Notfall ins Krankenhaus begleiten kann, falls du es – warum auch immer – nicht so schnell zu ihr schaffst.
Und entspann dich, gerade bei dem ersten Kind dauert die Geburt etwas länger. Deine Partnerin wird gut versorgt und bis du da bist, unterstützt sie die Ersatzperson. Auch wenn du vielleicht in den ersten Phasen der Geburt nicht dabei sein kannst, zu dem tatsächlichen „auf die Welt kommen“, schaffst du es wahrscheinlich noch.
Vertrau uns, diese Ängste sind ganz normal und tauchen bei vielen werdenden Papas auf. Du bist nicht allein. Vielleicht hilft dir das ja auch ein bisschen. Übrigens: Sprich doch auch mal mit guten Freunden, die bereits Papa sind. Auch sie werden dir sicherlich schnell sagen, dass diese Ängste im Nachhinein wirklich unbegründet waren.
Wir wünschen dir und deiner Frau noch eine aufregende Schwangerschaft!
Kaddarina
06.09.2020, 08:28
Mein Mann konnte es exakt so bestätigen
Kaddarina
24.05.2020, 08:47
Schön geschrieben