Yeah! Endlich geht mein Kind aufs Klo! Ich kenne derzeit viele Eltern, die davon träumen, diese Aussage in die Welt hinaus zuschreien. Liebe Mamis und Papis, lasst euch nicht stressen und vor allem, stresst euer Kind nicht! Jedes Kind hat seinen eigenen Rhythmus und bestimmt selber den Tag, wann es ohne Windel in die Welt hinaus laufen will. Bei manchen kleinen Mäusen geschieht das sogar von heute auf morgen. Vertraut euren kleinen Schätzen, denn sie wissen am besten, was gut für sie ist.
Wie ihr euer Kind beim Trockenwerden unterstützen könnt, hilfreiche Tipps fürs „Töpfchentraining“ und warum Stoffwindeln den Prozess beschleunigen, lest ihr bei uns.
Ist richtiges Training notwendig?
Nein! Über die Jahre haben Studien belegt, dass Kinder nicht eher oder später trocken werden, wenn man es mit ihnen übt. Sprich regelmäßiges auf den Topf setzen, zaubert nicht den notwendigen Entwicklungsschritt herbei. Das ist genau so wie Laufen lernen oder Sprechen. Die einen Kinder lernen es früher, die anderen erst später. Und das ist ganz „normal“ und OK so. Vor Jahrzehnten wurden die ganz Kleinen beispielsweise bis zu 10 Mal täglich auf die Toilette gesetzt. Mehr oder weniger, geht das Geschäft dann auch ins Klo. Eltern behaupteten stolz, dass ihre Zwerge trocken sind, obwohl diese sich noch gar nicht bewusst über ihre Ausscheidung waren. Training ist also nicht wirklich sinnvoll.
Kein Training aber Unterstützung
Aber ihr könnt euer Kind trotzdem etwas unterstützen. So wie ihr viel mit eurem Kind sprecht, um ihm das Sprechen lernen zu erleichtern, oder so wie ihr es schützend bei den ersten Schritten festgehalten habt. Wie immer haben hierbei Nachahmung und Kausalität einen sehr hohen Stellenwert.
Zuerst muss sich das Körpergefühl einstellen
Das Kind muss ja erst einmal ein Körpergefühl entwickeln. So können Bewusstsein und Interesse am Toilettengang schon vorhanden sein, das Körpergefühl aber noch komplett fehlen. Das heißt, dass euer Kind vielleicht sehr gut weiß, dass Pipi machen eine feuchte Windel bedeutet und Kaka in der Windel stinkt. Mama, Papa und gegebenenfalls Geschwisterkinder gehen deshalb auf die Toilette und verrichten dort ihr Geschäft. Alles gut und schön, aber die Kontrolle über Darm und Blase ist mit diesem Wissen nicht automatisch da.
Ich glaube keine Spanne ist in den ersten Jahren so groß, wie die trockener Kinder und nicht-trockener Kinder. Die Darm- und Blasenkontrolle reift so ungefähr zwischen dem zweiten und fünften Lebensjahr. Somit gibt es fast im kompletten Kita- und Kindergarten-Alter sowohl trockene als auch nichttrockene Kinder.
Windelfrei ab der Geburt?
Wusstet ihr, dass fast alle Babys in den ersten Lebensmonaten Signale abgeben, kurz bevor sie mal müssen? Bekommt ein Kind nun also von Geburt an eine Windel angezogen, verlernt es diese Fähigkeit, zu wissen wann es muss, sehr schnell. Nimmt man sich diese Eigenschaft von Neugeborenen jedoch von Anfang an zu Nutze, so kann man Blase und Darm sehr wohl trainieren und das Kind ohne Windel groß werden lassen. Das bedarf natürlich einiger Übung und vor allem einer großartigen Bindung und Kommunikation zwischen Mutter und Kind. Deshalb auch der englische Name „elimination communication“ = Ausscheidungs-Kommunikation.
Und nein, euer Neugeborenes wird sicher nicht sagen „Mama, ich muss mal“. Welche Signale es abgibt, wenn es mal muss, werdet ihr in der Zeit mit eurem Kind lernen. Findet ihr es nicht auch komisch, dem Kind diesen Naturinstinkt abzutrainieren um ihn nach ein paar Jahren wieder anzutrainieren? Ich schon, aber ich muss ehrlich sagen, dass wir trotzdem gewickelt haben, weil es einfach bequemer ist. Ich muss auch sagen, dass mir keine Signale aufgefallen sind. Gut, ich wusste damals auch noch nichts von dieser Methodik, möchte aber bei Kind Nummer 2 mal ganz bewusst drauf achten.
Wenn ihr euch für windelfrei interessiert und das gern ausprobieren möchtet, so schafft euch mal das Buch TopfFit: Der natürliche Weg mit oder ohne Windel an. Es gibt sogar schon windelfrei-Beraterinnen die bei großem Interesse, wie eine Hebamme, hinzugenommen werden können.
windelfrei für Kleinkinder
Wenn man es ab der Geburt verpasst hat, kann man auch später noch seinen Weg für windelfrei finden. Vorausgesetzt das Kind möchte und gibt klare Signale.
Mein Erfahrungsbericht:
Unsere Tochter ist das beste Beispiel. Sie hat schon immer Probleme mit ihrem Kacki gehabt. Ungefähr mit 8 Monaten habe ich sie immer, wenn sie morgens Kacki machen wollte (knallroter Kopf und viel Weinen, weil sie nicht konnte/wollte/ es wehtat) aufs Töpfchen gesetzt. Das klappte sogar wunderbar und die meisten Kackis wanderten seitdem ins Töpfchen. Ihr ging es damit besser, denn irgendwie fiel es ihr leichter so ihr Geschäft zu verrichten. Das Töpfchen war also ein wichtiges Element in ihrer Bestandsliste. Und auch nur dieses. Waren wir unterwegs oder im Urlaub und es war nicht exakt das gleiche Töpfchen vor Ort, hatte sie nach wie vor Probleme, quälte sich und musste letztendlich in die Windel machen.
Ich handelte vollkommen nach meinem Gefühl und hatte nicht die Absicht, sie frühzeitig trocken zu kriegen. Zu dem Zeitpunkt hatte ich auch noch nie etwas von windelfrei gehört. Ich wollte ihr nur dabei helfen, dass sie es beim Stuhlgang einfacher hat.
Den darauffolgenden Sommer waren wir fast täglich am See und ich ließ sie immer nackig laufen. Nach 2 Wochen intensiver Baum-Bewässerung, traute ich mir dann einfach die Windel auch drinnen weg zu lassen. Zumindest tagsüber. Sie wollte zwar immer raus und am „Baum Pipi machen“, zumindest war ihr also bewusst, dass sie mal musste. Sie war auch beleidigt, wenn ich ihr eine Windel anziehen wollte. Ich legte alles Vertrauen in mein Kind und wir meisterten jeden Tag ohne Windel. Nur nachts gab es (und gibt es heute noch) das „Schlummerhöschen“. Kleine Unfälle gehörten dazu. Gerade am Anfang gab ihr der Schlüppi wohl das Gefühl einer Windel und ich zog ihr Kleider ohne Unterhöschen an. Es war ja Sommer. Das klappte gut. Langsam gewöhnte sie sich auch an ihre Schlüppis. Der Herbst konnte also kommen.
Seitdem ist die Kleine tagsüber trocken. Westliche Mediziner sagen, dass Kinder nachts erst mit 4 Jahren die Kontrolle über ihre Blase haben. Die Windelfrei-Bewegung behauptet, dass schon Säuglinge auch nachts ihre Blase kontrollieren können. Wir werden das weiterhin nach Gefühl handhaben und ein Sicherheits-Schlummerhöschen um machen. Es gibt Tage, da ist es morgens trocken aber meistens ist es dick und nass. Das liegt vor allem auch daran, dass sie noch viel Milch vor dem Zu Bett gehen trinkt.
Nachtrag
Nachtrag: Mittlerweile braucht sie auch abends keine Windel mehr. Wir kamen eines Tages sehr spät nach hause und ich legte sie ins Bett, weil sie auf der fahrt eingeschlafen war. Ich wollte nicht noch viel an ihr rumfummeln und dem schlafenden Kind eine Windel drumwickeln, deshalb ließ ich sie so schlafen wie sie war. Am nächsten Morgen war sie so stolz, dass sie ohne Windel geschlafen hat, dass sie fortan keine mehr haben wollte nachts. Auch in dieser Phase gab es wieder ein paar Unfälle, aber auch das entmutigte sie nicht.
Wann ist mein Kind bereit?
Ob ihr nun windelfrei aufgreifen möchtet oder nicht. Letztendlich ist es ganz wichtig, egal wann, immer auf euer Kind zu hören! Wenn ihr aufmerksam seid und eine gute Bindung habt, werdet ihr die Signale, dass euer Kind aufs Töpfchen möchte vielleicht mitkriegen. Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich die ersten Signale eben erst mit 8 Monaten festgestellt habe, weil sie arge Probleme hatte beim Stuhlgang.
Wenn ihr also keine Signale feststellt, geduldet euch. Ein großer wichtiger Punkt ist auch dem Ganzen nicht so große Aufmerksamkeit zu schenken. Zwingt euer Kind nicht in eine Verhaltensform, die ihm nicht entspricht. So könnt ihr das Gegenteil bewirken. Und wenn euer Kind auch 3, 4 Jahre alt, und der letzte Pampersbomber im Kindergarten ist… Setzt es nicht unter Druck von heute auf morgen die Windeln abschaffen zu wollen. Seid einfühlsam, ruhig und vielleicht könnt ihr es sanft auf dem Weg zum Groß werden unterstützen. Übrigens: Wichtig ist vielleicht auch die belegte Tatsache, dass Mädchen diesen Reifeprozess eher durchmachen als Jungs.
Wie kann ich mein Kind unterstützen?
Hört zu, seid geduldig und handelt ohne Zwang und Druck. Schenkt Vertrauen und seid euch gewiss, dass Höschen-Unfälle immer und überall passieren können und werden! Begleitend zum Trocken werden, könnt ihr außer „klugen Ratschlägen“ 😉 noch folgende Tipps und Hilfsmittel hinzuziehen.
…nutzt den Sommer!
Natürlich könnt ihr euer Kind immer und überall beim Trocken werden unterstützen. Ist es bereit und gibt eindeutige Signale von sich, solltet ihr (egal wann) mitziehen. Um eurem Kind das mit seinen Ausscheidungen zu erklären und näher zu bringen, eignen sich jedoch besonders die Sommermonate perfekt! Lasst die Kinder nackig laufen. So seht ihr ganz schnell ob sie das Interesse aufnehmen, den Pipi/Kacka Prozess beobachten, gar an einen anderen Ort gehen oder ob es sie völlig kalt lässt und sie an Ort und Stelle beim Gehen und im Stehen, Pipi an ihrem Bein runter läuft.
Wenn es warm ist, sind auch kleinere Unfälle nicht mehr so schlimm und unterwegs kann die Entleerung schnell starten. Wenn es kalt draußen ist, wollt ihr euer Kind vielleicht nicht an Ort und Stelle nackig machen und abhalten. Die Fähigkeit, ein wenig aufhalten zu können ist schon von Vorteil, wenn es so kalt draußen ist. Und dazu braucht es eben ein bisschen Zeit. Deshalb ist der Sommer nahezu perfekt.
Stoffwindeln
Entweder von Anfang an oder in der „Töpfchenphase“. Stoffis sind nicht nur viel umweltschonender, sondern auch gut für euren Geldbeutel. Eure Kinder entwickeln damit gegebenenfalls viel eher ein Bewusstsein für ihre flüssigen Ausscheidungen. Sie merken sie nämlich. Pampers und Co sind heutzutage so gut entwickelt, dass Babys Popo beim regelmäßigem Wickeln immer trocken bleibt. Somit merken die Kleinen gar nicht was da geschieht und verlieren völlig die Kontrolle über ihre Blase.
Testet das einfach mal. Günstigere Modelle gibt es schon bei Amazon.
Erfahren, Entdecken und Erklären
Setzt euch mit dem Thema auseinander. Erklärt, was passiert wenn ihr auf Toilette geht. Nehmt die Kids mit. Kinder lernen auch viel durch Nachahmung. Vielleicht möchte sich euer Kind zeitgleich auch auf den Topf setzen. Wenn größere Kinder oder Geschwister auf die Toilette müssen und eure Kleinen mit wollen, lasst sie zuschauen. Wenn sie Interesse zeigen, immer machen lassen, Fragen beantworten und dem Ganzen ohne Ekel gegenüberstehen. Pipi und Kacka machen sind die normalsten Dinge auf der Welt und alle müssen das machen.
Den Topf als neues Spielzeug integrieren
Das Töpfchen ist etwas neues, unbekanntes. Es kann sein, dass euer Kind davor eine Angst entwickelt. Wenn ein Töpfchen bei euch einzieht, integriert es in den Spielalltag. Lasst euer Kind das Ding erkunden, sich drauf setzen oder auch mit Windel Pipi drauf machen. Sie müssen es für sich erkunden und selber feststellen, dass ihnen das Ding nichts tut.
Puppen/Kuscheltiere zum Begleiten
Zum Klogang dazugesellen können sich zudem auch Puppen oder Kuscheltiere. Unsere Maus wollte immer den Teddy zuerst auf ihr Töpfchen setzen, bevor sie dann mal musste. Es gibt ja auch direkt Puppen, die mit Töpfchen zu kaufen sind und Pipi machen können. So entwickeln die Kleinen ein Gespür dafür, dass das wohl ganz normal ist, weil wirklich JEDER mal muss.
Einheitliche Wörter für „das Geschäft“
Egal op pullern, Pipi, pieseln, Kacki, Berg machen, austreten, groß, klein oder ähnliches – ihr solltet bei einem Wort für jeweils beide Geschäfte bleiben. Kinder lieben Kontinuität und wenn ihr die Sache immer einheitlich beim Namen nennt, so wissen sie genau was gemeint ist. Auch wenn viele die Kindersprache nicht unterstützen, bei uns funktioniert Pipi und Kacki ganz gut. Das sind Wörter, die die Kleine schon selber früh sprechen konnte und das ist eben auch wichtig. Irgendwie müssen sie sich ja verständlich machen und es wäre gut, wenn Eltern und Kinder die selbe Sprache sprechen, um nicht aneinander vorbei zu reden.
Falt-Toilette für unterwegs
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass unser Kind sich anfangs sehr gegen große Toiletten gesträubt hat. Nun gibt es aber nicht überall Kindertoiletten, Auflagen oder Töpfchen. Für unterwegs sind deshalb dann solche zusammenklappbaren Reisetöpfchen nicht schlecht. Hat man nicht so viel Platz zur Verfügung, finde ich die ebenfalls zusammenklappbaren Toilettenaufleger echt mega! Die passen in jede Handtasche und super praktisch für jedes Geschäft, dass unterwegs gemacht werden muss.
Wickelunterlagen
Merkt euer Kind erst einmal, dass es ein großes Kind ist, kann es gut sein, dass es keine Windeln mehr anziehen möchte. Euer Vertrauen ist gut und stärkt es. ABER ganz sicher wird das ein oder andere Mal ein Unfall passieren. Beim Schläfchen unterwegs, auf Autofahrten, in anderen Verkehrsmitteln oder auch nachts, nutzt Wickelunterlagen oder wasserdichte Matratzenschoner/Laken. So kann der Unfall schnell beseitigt werden.
Bücher für Babys
Ist euer Kind begeistert von Büchern? Toll, denn es gibt viele begleitende Bilderbücher für Kinder. Wir haben mal unsere Lieblinge für euch rausgesucht:
Der kleine Klo-König
Der kleine Leon bekommt einen Klo-Verkleinerer von seiner Mama. Zunächst weiß er nichts damit anzufangen doch später fühlt er sich ganz groß auf seinem Thron. Kurze Geschichte mit Dialogen.
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Musst du Pipi kleiner Bär?
Große Bilder und 2-3 Zeilen darunter machen die Geschichte des kleinen Bären auch für die Kleinsten begreiflich. Die Sätze sind ganz kurz und leicht verständlich. Geschichte über den kleinen Bären und was er macht, bis er Pipi machen muss.
Musst du Pipi kleiner Bär? Buch kaufen
Conni geht aufs Töpfchen
Meine Freundin Conni ist beliebt bei so vielen Kindern. In diesem Band von Lesemaus möchte sie auch zu den großen Kindern gehören, die keine Windel mehr tragen. Sie verweigert die Windel. Ihre Eltern gehen mit ihr ein Töpfchen kaufen und sie lernt ihr Geschäft darauf zu machen. Wer die Geschichten von Conni mag, braucht dieses Buch unbedingt für sein Kind. Es ist ideal für etwas ältere Kinder.
Conni geht aufs Töpfchen Buch kaufen
WWW – Zähne putzen, Pipi machen
In diesem Band der beliebten WWW-Reihe geht es allgemein um Körperpflege. Auch die Ausscheidungen werden thematisiert. Hier wird definitiv das Interesse älterer Kinder geweckt.
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Moritz Moppelpo braucht keine Windel mehr
In diesem Buch wird der kleine Hase von seiner Freundin davon überzeugt, dass Pipi machen aufs Töpfchen viele Vorteile hat. Zum Beispiel braucht man diese lästige Windel nicht mehr, die eh nur bei den Bewegungen hindert. Auf einer Seite steht immer der Text plus ein kleines Bildchen und auf der anderen Seite seht ihr ein großes Bild zum Anschauen.
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Edgar ohne Windel
Auch diese Geschichte ist super süß illustriert und wunderbar für ältere Kinder. Edgar findet es sehr bequem Pipi und Kaka in die Windel zu machen, bis diese ihm eines Tages total peinlich ist, weil alle seine Freunde schon aufs Töpfchen oder auf die Toilette gehen. Allein beschließt er, dass er jetzt auch keinen dicken Windelpo mehr haben möchte. Angenehm zu lesen mit Spannung.
Auf’s Klo? Das geht so!
Ein Buch mit wenig Text aber vielen Klappen und Drehmöglichkeiten. Das Mädchen geht immer mit seinem Kuscheltier aufs Klo. Große Bilder machen das Buch zu einem tollen Begleiter für kleine Kinder beim Groß-werden.
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Töpfchen
Natürlich braucht ihr für die erfolgreiche Abschaffung der Windel auch ein schönes Töpfchen. Für größere Kinder eignet sich gleich ein Toilettensitz. Die gibt es sogar schon mit Treppchen (Toilettensitz mit Treppchen). Ich kann euch die Töpfchen mit herausnehmbarer Schüssel sehr empfehlen. Gerade wenn die Kinder älter werden und ihr Pipi selber wegkippen wollen, geht damit weniger daneben. So eine kleine Schüssel ist doch leichter zu händeln als ein großes Töpfchen im Ganzen. Selbst ich tropfe beim Auskippen des Töpfchens ständig etwas daneben. Außerdem hat sich ein höhenverstellbares Töpfchen für sehr sinnvoll erwiesen. Das wächst mit und bereitet später keine Probleme beim Hinsetzen und Aufstehen.
Falls ihr Angst habt, dass euer Kind beim Kacki machen nicht sitzen bleibt, wäre der Töpfchen Freund von Fisher-Price bestimmt was für euch. Fällt etwas hinein, belohnt es das Kind nämlich mit einer Melodie. Das würde sich doch sicher niemand entgehen lassen wollen 😉
Praktische Kleidungsstücke
Entspannter ist es auf jeden Fall, wenn euer Kind die motorischen Fähigkeiten besitzt und selbst aufs Töpfchen/Klo gehen kann. Sprich sich selber die Hose runterziehen kann und sich danach auch wieder anzieht. Latzhosen und Ganzkörperanzüge gehören seit dem Trockenwerden bzw. Trockensein eher auf die Liste der ungünstigen Kleidungsstücke. Hose, Strumpfhose, Kleidchen, Röcke (wenn nicht zu lang) funktionieren super. Ganz schlimm war es jetzt im Winter. So ein Schneeanzug ist eigentlich sehr praktisch. Er hält das Kind warm und nirgends kommt Schnee rein. Aber für trockene Kinder gibt es nichts Unpraktischeres. Zumindest die Mädels muss man fast komplett ausziehen, damit sie fix den Schnee gelb machen können. Greift also im Winter lieber auf eine Schneehose mit Trägern zurück. Die Träger bestenfalls über der Jacke schließen, so geht es im Falle des Falles ganz schnell.
Denkt daran, dass auch mit dem Trockenwerden Bodies aus dem Schrank ausziehen und Hemd + Schlüppi einziehen. Die Knöpfe sind ohne Windel eher unangenehm. Und sie eignen sich sehr schlecht zum selber ausziehen.
Wechselkleidung
Ein sauberer Schlüppi, eine Strumpfhose und ein Beutel, sind bei uns nun immer im Gepäck. Auch eine Windel ist immer dabei, für den Fall, dass das Kind plötzlich Durchfall bekommt. Man weiß ja nie. Pipi-Unfälle gibt es immer mal wieder. Wir haben ca. jeden Monat einen. Das ist nicht schlimm, solange man vorgesorgt hat.
Segen oder Fluch?
Ganz ehrlich? Manchmal denke ich mir wirklich, dass es doch so schön einfacher mit Windel war. Klar, ist das eine super bequeme Ansicht, aber auch Eltern dürfen mal bequem sein 😉 Man hatte selbst in der Hand, wann das Kind gewickelt wird. Ok, außer es hatte einen riesigen Stinki in der Hose, dann musste man ziemlich bald wickeln. Aber ein trockenes Kind kommt IMMER im ungünstigsten Moment mit „Mama, ich muss Pipi“. Unsere Tochter ist jetzt 2 1/2 Jahre alt und geht daheim alleine auf ihr Töpfchen. Sie zieht sich selbst aus, wischt sich zumindest bei Pipi selber ab und zieht sich wieder an. Bei Kacki ruft sie. Popo abwischen übernehmen wir. Aber sind wir unterwegs, klappt das natürlich nicht so gut alleine. Sie kann ja auch noch gar nicht auf eine richtige Toilette, ohne dass sie festgehalten wird. Und nun ja, wir sind sehr oft unterwegs.
Planung ist alles!
Deshalb kommt es schon zu Situationen, dass man im Restaurant alle halbe Stunde mit ihr gehen muss, oder in der Stadt das Blumenbeet bewässern muss, weil weit und breit keine Toilette aufzufinden ist. Auch im Auto klingeln alle Alarmglocken wenn es heißt „Ich muss Pipi“. Auf der A9 kennen wir mittlerweile schon fast jede Raststätte, weil unsere Tochter doch öfter Pipi machen muss als wir. Witzig wird es dann, wenn man extra rauspest und das Kind endlich trocken aufs Klo gebracht hat und sie dann sagt „Nee, kommt nix!“. Genau in diesen Momenten frage ich mich immer, wo eigentlich der Vorteil eines trockenen Kindes liegt. Da wir Wegwerfwindeln benutzt haben, sehe ich den großen Vorteil ganz klar in der Müllvermeidung.
Außerdem freut sie sich so sehr, dass sie allein aufs Klo gehen kann. Sie sagt dann immer „Ich bin ein großes Mädchen“. Unser Geldbeutel freut sich mit ihr, man kann so doch eine Menge sparen- auch im Sommer am See ist es echt praktisch. Meistens ist sie eh nackig, sie läuft dann immer zu einem Busch und macht dort Pipi. Keine nassen Decken, keine Schwimmwindeln und große Freude beim Kind. Auch wenn ich oftmals innerlich die Augen verdrehe, ist es für mich doch mehr ein Segen.
Wie sind eure Erfahrungen?
Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr Erfahrung mit windelfrei ab der Geburt gemacht? Wickelt ihr mit Stoffwindeln oder Wegwerfwindeln? Habt ihr Tipps, Tricks und Ratschläge? Ich möchte noch mal hervorheben, dass mein größter Ratschlag ist, euch nicht stressen zu lassen. Setzt euch als Eltern und vor allem euer Kind nicht unter Druck. Das kommt schon von ganz alleine auf die Idee 🙂
Gast
20.02.2023, 12:07
Meine Tochter ist 3 und tagsüber trocken, seit die 1,5 ist.
Sie hielt damals den ganzen Vormittag ein und auch nach dem Mittagsschlaf war die Windel noch immer trocken. Sie hatte über 500ml getrunken, das Wasser musste ja irgendwo hin sein (es war Winter und sie war kerngesund). Wir fuhren also zu Kinderärztin und diese sagte, dass wir mal versuchen sollen sie auf Toilette zu setzten. Noch in der Praxis probierten wir dies und sie hat Pippi gemacht, als hätte sie nie etwas anderes gemacht. Die Kinderärztin sagte, dass wir bitte Unterhosen kaufen sollen und ihr diese anziehen sollen. Gesagt getan. Von dem Tag war sie trocken – zumindest tagsüber – naja zwischendurch gab es auch mal ein Unfall. Seit einer Woche möchte sie auch Nachts keine Windel mehr tragen. Auch hier haben wir mal den einen oder anderen Unfall aber das entmutigt sie nicht. Jeden Abend möchte sie stolz die Unterhose anlassen.
Kaddarina
16.06.2020, 20:45
Wir kämpfen derzeit noch! Aber ich bin fest davon überzeugt, dass wir es bald geschafft haben!
Kaddarina
24.05.2020, 08:48
Nicht einfach
Maria86
15.03.2020, 10:34
Ich bin ja mal gespannt, wie es bei uns wird…
Sweetnephele
28.04.2018, 12:45
Ja… Das Trockenwerden… Schwierig… Unser großer war mit ca. 2,5 Jahren trocken… Mal sehen, wie es beim Kleinen wird… Er geht zwar auf die Toilette ? oder das Töpfchen, nur kommt da meistens nix… Aber wird schon werden