In der Schwangerschaft wirst du früher oder später über einen Begriff stolpern – Pränataldiagnostik. Was genau das ist und ob es sinnvoll ist, erkläre ich dir hier im Ratgeber.
Was ist Pränataldiagnostik?
In der Pränataldiagnostik wird beim Baby gezielt nach möglichen Fehlbildungen und erblich bedingten Krankheiten gesucht. Diese Untersuchungen werden in der Schwangerschaft in der Regel angeboten – müssen aber leider selbst bezahlt werden.
Methoden der Pränataldiagnostik
In der Pränataldiagnostik wird zwischen invasiven sowie nicht invasiven Verfahren unterschieden.
Nicht invasive Untersuchungen
Zu den nicht invasiven Verfahren der Pränataldiagnostik gehören unter anderem die Untersuchungen mittels Ultraschall sowie Bluttests – also Untersuchungen, die keinen Eingriff in den Körper benötigen. Für dich und dein ungeborenes Kind sind diese Eingriffe und Untersuchungen daher also ungefährlich.
PraenaTest (Blut der Mutter)
Hochauflösender Ultraschall
Nackenfaltenmessung
Invasive Untersuchungen
Invasive Verfahren sind hingegen mit einem Eingriff in den mütterlichen Körper verbunden. Das Risiko, dabei eine Fehlgeburt zu erleiden, liegt bei etwa 0,5 bis 2 Prozent.
Punktion der Plazenta (Chorionzottenbiopsie)
Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese)
Punktion der Nabelschnur
Pro & Contra
Du überlegst, ob du eine pränatale Untersuchung haben möchtest, kannst dich aber nicht entscheiden. Hier erkläre ich dir die Vor- und Nachteile der Pränataldiagnostik.
Kann deine Angst nehmen
Pränatale Behandlung
Du kannst dich auf Krankheiten vorbereiten
Sollte sich herausstellen, dass dein ungeborenes Kind an einer Erkrankung oder Behinderung leiden wird, kann die Pränataldiagnostik durchaus nützlich sein. So können bestimmte Erkrankungen schon vor der Geburt therapiert werden.
Auch die Planung der Geburt in einem spezialisierten Krankenhaus wird so möglich, um die optimale Erstversorgung des Neugeborenen sicherzustellen.
Ergebnisse nicht zu 100%
Oft weitere Untersuchungen notwendig
Oft Behandlung erst nach Geburt möglich
Fehlgeburtsrisiko bei Untersuchung
Bedenke, dass sich manche Fehlbildungen erst nach der Geburt zeigen und diese Untersuchungen nie zu 100 % zuverlässig sind.
Was kostet die Pränataldiagnostik?
Die Kosten der Pränataldiagnostik sind leider komplett unterschiedlich und variieren von Frauenarzt zu Frauenarzt. Hinzu kommt, dass die Ärzte mit unterschiedlichen Laboren zusammen arbeiten.
Du solltest dich daher rechtzeitig bei deinem Frauenarzt über die entstehenden Arzt- und Laborkosten informieren. Nur Frauen über 35 und Schwangere mit einem hinreichenden Verdacht haben einen Anspruch darauf, dass auch die Erstuntersuchungen der Pränataldiagnostik und die Fruchtwasseruntersuchung von der Krankenkasse übernommen werden.
Was passiert nach den Untersuchungen?
Viele Verfahren der Pränataldiagnostik können erst nach der 11. SSW erfolgen. Zu diesem Zeitpunkt hast du sicherlich schon eine Bindung zu deinem ungeborenen Kind aufgebaut. Es kann der Zeitpunkt kommen, an dem du dich mit wichtigen Fragen auseinandersetzen musst.
„Kann ich es schaffen, mit einem kranken oder behinderten Kind zu leben?“ Nicht Jedem fällt es dabei leicht, ein beeinträchtigtes oder auch schwer krankes Kind anzunehmen. Weshalb auch oft über ein Schwangerschaftsabbruch nachgedacht wird. Gerade in solchen Fällen ist eine kostenfreie, psychosoziale Beratung und Unterstützung notwendig und wichtig.
Meine Erfahrungen
Ich habe damals bei meiner Schwangerschaft eine nicht invasive Pränataldiagnostik durchführen lassen. Es wurde per Ultraschall eine Nackenfaltenmessung durchgeführt. Auch den Bluttest habe ich machen lassen. Wenn ich ehrlich bin, hat sich die Untersuchung für mich nicht von den anderen Untersuchungen unterschieden.
Es wurde ein Ultraschall gemacht und ich konnte meinen Schatz betrachten. Meine Frauenärztin hat dann die Messungen durchgeführt. Sie hat mit dem Ultraschallgerät auf ihrem Bildschirm einfach die bestimmten Körperteile des Babys gemessen. Fertig. Es war sehr leicht und ging ebenfalls sehr schnell.
Und da mir sowieso ständig Blut abgenommen wurde, hat es für mich keinen Unterschied gemacht.
Einen Eingriff in den Mutterleib wollte ich nicht. Ich wollte nicht, dass das Fruchtwasser untersucht wird oder Sonstiges. Zum einen habe ich dafür keinen Grund gesehen, zum anderen hatte ich einfach Angst, meinem ungeborenen Kind damit zu schaden. Solche Eingriffe sind selbstverständlich immer mit Risiken verbunden.
Was ich anders gemacht hätte? Mit meiner Entscheidung, die nicht invasiven Methoden durchführen zu lassen, bin ich auch heute noch sehr zufrieden.
Biber
13.06.2022, 22:41
Für uns waren diese Untersuchungen keine Option
Kaddarina
10.06.2022, 12:54
Wir haben uns bei beiden Kindern dagegen entschieden und einfach gehofft, dass alles gut ist…
evafl21
29.06.2020, 10:27
Tolle Übersicht, Danke dafür!
Moehre 111
21.06.2020, 08:31
Ich habe auch die nichtinvasiven Maßnahmen durchführen lassen (die Kosten übernimmt ja die AOK). Eine Behinderung hätte aber an der Entscheidung das Kind zu bekommen nichts geändert- man hätte sich nur drauf eingestellt.
Kaddarina
09.05.2020, 06:36
Gut geschrieben
Kaddarina
12.04.2020, 08:42
Schön erklärt
Falk333
01.03.2020, 08:11
Gut zu wissen!
schmutzeline
23.02.2020, 15:41
Ja
ilian
17.02.2020, 15:43
Manchmal verunsichert auch zu viel wissen.
Maverike
15.02.2020, 15:13
Wenn man sich für diese Untersuchungen entscheidet sollte man sich auch gleich fragen "was ist wenn? Will ich abtreiben falls sie was finden?" Ich wollte das nicht und deshalb wollten wir auch diese Untersuchungen nicht.
Maria86
14.02.2020, 16:34
Ich denke, dass Ultraschall und Blutuntersuchungen auf jeden Fall reichen, wenn es nicht einen gravierenden Grund gibt. Aber das muss jede Frau (mit Partner) für sich entscheiden
schmutzeline
14.02.2020, 08:29
Oh
Ewcha
14.02.2020, 07:09
Wissen ist Macht